Hanfanbau – Tipps und Ratschläge
Author: Pavel Cermak
Der Anbau von Hanf ist nicht nur die Ernte von Blüten – es ist Freude, Verantwortung und ein Weg zur Herstellung hochwertiger hausgemachter Salben oder getrockneter Blüten.
Egal ob Sie Hanf für den Eigenbedarf, für Ihre Gesundheit oder aus Neugierde anbauen – in diesem Artikel zeigen wir Ihnen, wie es geht – von der Auswahl des Saatguts bis zur Ernte.
Warum Hanf anbauen?
Hanf kann angebaut werden für:
- die Herstellung hausgemachter Salben
- das Vaporisieren (z. B. CBD-Blüten)
- Sammlerzwecke
Wenn Sie sich den Anbau nicht selbst zutrauen, können Sie auf unsere fertigen CBD-Produkte zurückgreifen – oder besuchen Sie die Ernte von Hanf-Gesundheit und lassen Sie sich inspirieren.
Ist der Hanfanbau legal?
Der Anbau von Hanf ist in der Tschechischen Republik unter bestimmten Bedingungen legal – abhängig vom THC-Gehalt der Pflanzen und deren Anzahl. Ab dem 1. Januar 2026 tritt eine Novelle des Strafgesetzbuches in Kraft, die neue Regeln für den Anbau von Hanf zum persönlichen Gebrauch festlegt.
🌿 Hanfanbau mit THC-Gehalt bis 1 %
- Legal: Hanfanbau mit einem THC-Gehalt von bis zu 1 % ist legal und ohne Begrenzung der Pflanzenanzahl erlaubt, wenn er zu technischen Zwecken erfolgt. Änderung ab 1. Juli 2025: Der THC-Grenzwert wird auf 0,3 % gesenkt.
- Keine Anzeigepflicht: Für Flächen bis zu 100 m² ist keine Meldung an die Zollverwaltung notwendig.
🌱 Hanfanbau mit THC-Gehalt über 1 % (gültig ab 1. Januar 2026)
- 1 bis 3 Pflanzen: Legal für Personen ab 21 Jahren, sofern ausschließlich für den Eigenbedarf bestimmt.
- 4 bis 5 Pflanzen: Wird als Ordnungswidrigkeit behandelt – es droht ein Bußgeld.
- 6 oder mehr Pflanzen: Gilt als Straftat – es drohen Geldstrafen oder Freiheitsentzug.
Wichtige Hinweise:
- Weitergabe und Verkauf: Auch nach der Legalisierung des Eigenanbaus bleibt die Weitergabe oder der Verkauf von Hanf an Dritte verboten.
- Besitz von Blüten: Zu Hause dürfen bis zu 100 g getrockneter Hanf gelagert werden, in der Öffentlichkeit bis zu 25 g. Eine Überschreitung dieser Mengen kann je nach Fall als Ordnungswidrigkeit oder Straftat gewertet werden.
- Alter des Anbauenden: Der Anbau von Hanf mit mehr als 1 % THC ist nur Personen ab 21 Jahren erlaubt.
- Anbau im Haushalt: Die Pflanzenanzahl wird auf Haushaltsebene bewertet – nicht pro Person.
🧾 Empfehlung:
Vor dem Beginn des Hanfanbaus ist es ratsam, sich mit der aktuellen Gesetzeslage vertraut zu machen und ggf. rechtlichen Rat einzuholen. Es ist wichtig sicherzustellen, dass der Anbau ausschließlich dem Eigenbedarf dient und nicht mit Weitergabe oder Vertrieb verbunden ist.
Für weitere Informationen zur aktuellen Gesetzeslage und den Vorschriften zum Hanfanbau in Deutschland können Sie die offizielle Website des Bundesministeriums für Gesundheit besuchen oder sich an spezialisierte Rechtsberatungen wenden.
❓ Haben Sie Fragen zum Hanfanbau?
Unsere Experten beraten Sie gerne. Senden Sie uns Ihre Frage und erhalten Sie innerhalb von 24 Stunden eine Antwort.
Hanfberatung kontaktierenWann und wo sollte man Hanf anbauen?
Optimale Zeitplanung:
- Februar–März: Vorkeimung/Anzucht im Innenbereich
- April–Mai: Auspflanzen ins Freie
- Juni–August: Wachstumsphase
- September–Oktober: Blütezeit
- Oktober–November: Erntezeit
Dies hängt jedoch davon ab, ob Sie Hanf im Freien (Outdoor) oder im Innenbereich (Indoor) anbauen.
Wenn Sie sich für den Außenanbau entscheiden, ist das Frühjahr – etwa Ende April – die beste Zeit zum Pflanzen, da sich in diesem Zeitraum der Boden erwärmt.
Mit dem Indoor-Anbau kann man bereits Ende Februar oder Anfang März beginnen.
Auswahl des Anbauortes:
Hanf benötigt:
- einen sonnigen und geschützten Standort
- Boden mit pH-Wert 7–7,3
- regelmäßige Bewässerung
Die Samen werden im Allgemeinen 2–3 cm tief und etwa 2 cm voneinander entfernt ausgesät. Wichtig ist, dass das Saatgut ausreichend Feuchtigkeit erhält und die Temperatur nicht über 25 °C liegt.
Tipp: Der Anbau neben Tomaten kann dabei helfen, die Feuchtigkeit zu regulieren und Schimmel vorzubeugen.
Hanfanbau Schritt für Schritt
Wie man Hanf Schritt für Schritt anbaut
1. Auswahl der Samen
Wir empfehlen feminisierte Samen, da sie mit bis zu 99 % Wahrscheinlichkeit weibliche Pflanzen hervorbringen – ideal für die Ernte von Blüten. Zum Beispiel: CBD Candy Dawg Kush mit einem CBD/THC-Verhältnis von 1:1.
Warum ist das weibliche Geschlecht so wichtig?
Weil die meisten Züchter keine männlichen Pflanzen wollen – sie bestäuben die weiblichen, wodurch sich Samen in den Blüten bilden, was für die Weiterverarbeitung meist unerwünscht ist.
Männliche Pflanzen enthalten fast nur Hanfpollen, während die weiblichen die wertvollen Blüten liefern.
Natürlich – wenn man Samen produzieren will, sind männliche Pflanzen notwendig. 🙂
CBD Candy Dawg Kush ist eine photoperiodische Indica mit einer Blütezeit von 8–9 Wochen. Die Sorte hat einen ausgeprägten süßen Geschmack und zugleich den typischen OG Kush-Duft. Sie wächst mittelgroß und buschig. Sie eignet sich gut zur Herstellung von Konzentraten und Extrakten. Gibt man ihr 1–2 Wochen Blütezeit zusätzlich, belohnt sie mit einer hohen Ernte.
Diese Sorte ist eine Kreuzung aus Candy Dawg Kush X OG Kush CBD. Die Samen sind femininisiert.
2. Auswahl des Anbauortes für Hanf
Outdoor:
Man kann Hanf draußen im Garten, auf dem Balkon, im Wald oder auf dem Feld anbauen. Der Vorteil: geringer Aufwand, denn die Natur übernimmt den Großteil der Arbeit. Außerdem entwickeln die Pflanzen bei ausreichend Platz eine beachtliche Größe. Der Nachteil: Man ist Witterung, Schädlingen oder auch dem Eingreifen der Polizei ausgesetzt, die die Pflanzen beschlagnahmen kann.
Indoor:
Hier hat man den Vorteil, dass man Wachstum und Bedingungen genau kontrollieren kann – zum Beispiel im Schrank oder einem Grow-Zelt.
Das Risiko der Entdeckung ist minimal. Nachteilig ist der höhere Aufwand an Technik, Energie und Pflege, die nötig ist, um ideale Bedingungen sicherzustellen.
Die beste Kompromisslösung scheint der Anbau im Gewächshaus oder Folientunnel zu sein.
3. Keimung von Hanfsamen
Es gibt zwei Möglichkeiten: Entweder wird der Samen direkt etwa 1 cm tief in das Substrat eingesetzt, gegossen und ans Fenster gestellt. Die ideale Keimtemperatur beträgt 25 °C. Regelmäßig gießen und gut lüften. Nach ein paar Tagen zeigen sich die Keimlinge.
Wenn mehrere Samen eingesetzt wurden und alle gekeimt sind, sollten die Pflanzen rechtzeitig getrennt werden, bevor sich ihre Wurzeln verflechten. Die Handhabung muss dabei sehr vorsichtig erfolgen, um die Keimlinge nicht zu beschädigen.
Alternativ kann der Samen zunächst in Wasser oder feuchter Watte vorkeimen und anschließend ins Substrat eingesetzt werden. Diese Methode erfordert jedoch mehr Handhabung und birgt dadurch ein höheres Risiko, das Saatgut zu beschädigen.
Die Keimrate beträgt nie 100 %, daher ist es empfehlenswert, mehrere Samen auszusäen.
Ein gekeimter Samen (ca. 1 cm groß) wird in leicht alkalische Erde eingepflanzt. In der Anfangsphase des Wachstums ist ein sonniger Standort wichtig sowie eine regelmäßige Bewässerung.
Pavel Cermak empfiehlt folgende Keim-Methode:
„Ich keime Hanfsamen am liebsten so: Ich koche Wasser und lasse es auf Zimmertemperatur abkühlen. Dann lege ich den Samen für 24 Stunden ins Wasser.
Nach den 24 Stunden mache ich ein Loch in die Erde – so tief wie das erste Glied des kleinen Fingers – und lege den Samen hinein.
Ich bedecke ihn mit Erde und gieße mit einem Sprühgerät oberflächlich, bis die Erde feucht ist – mehr Wasser ist nicht nötig.
Wichtig: Kein Überwässern, Hanf mag das nicht. Ich wiederhole diesen Vorgang, bis die Pflanze aus der Erde kommt.“
Pavel empfiehlt folgende Sorten zum Einpflanzen:
4. Einpflanzen von Hanf ins Freie oder ins Gewächshaus
Nachdem der Samen gekeimt ist und die Pflanze eine Höhe von 15–20 cm erreicht hat, ist sie bereit zum Einpflanzen in den Boden – oder in einen größeren Blumentopf, wenn zunächst ein kleiner gewählt wurde.
Hanf braucht in allen Wachstumsphasen viel Licht. Der Standort sollte also sonnig und geschützt sein. Ein sehr wichtiger Faktor ist zudem die Qualität und Fruchtbarkeit des Bodens. Der pH-Wert der Erde sollte im leicht alkalischen Bereich (pH 7–7,3) liegen.
Es wird empfohlen, Hanf zusammen mit Tomatenpflanzen zu setzen – so erhält Hanf die notwendige Feuchtigkeit, und da er Wasser aus dem Boden zieht, verhindert er Schimmelbildung bei den Tomaten.
5. Wachstumsphase von Hanf
Die Wachstumsphase dauert ungefähr bis Ende August, danach beginnt die Pflanze zu blühen (bis ca. Ende Oktober). Es ist ratsam, die Pflanze regelmäßig zu beschneiden, um die Höhe kontrollieren zu können.
Als Dünger können Sie Tomatendünger, Hühnermist oder speziellen Hanf-Dünger verwenden.
Achten Sie darauf, dass die Pflanze genug Platz für die Wurzelbildung hat, und halten Sie die Bewässerung regelmäßig.
Hinweis: Die Pflanze kann bis zu 6 m hoch werden.
🎯 Empfehlung: Hanfsamen zum Einpflanzen
Die Sorte ist sowohl für den Außen- als auch für den Innenanbau geeignet.
Produkte anzeigen6. Ernte von Hanf
Geerntet werden ausschließlich weibliche Blütenstände. Diese Blüten können für Tee, Tinkturen, Salben usw. verwendet werden. Die Blüten sollten zunächst getrocknet werden – entweder bei 20 °C für 14 Tage oder bei 15 °C für 3–4 Wochen. Mit einem Trocknungsgerät kann die Trockenzeit selbstverständlich verkürzt werden.
🎥 Videoanleitung zum Hanfanbau
Fragen und Antworten zum Hanfanbau:
Frage: Ich komme mit dem Keimen der Samen nicht klar, es ist irgendwie 50:50.
Antwort: Guten Tag, beim Keimen gibt es zwei Möglichkeiten: Entweder man legt den Samen direkt etwa 1 cm tief in das Substrat, gießt ihn leicht an und stellt ihn an ein Fenster. Die ideale Keimtemperatur beträgt 25 °C. Regelmäßiges Gießen und Lüften sind wichtig. Nach ein paar Tagen sollten die ersten Keimlinge sichtbar werden. Wenn mehrere Samen eingesetzt wurden und gekeimt sind, sollten die Pflänzchen rechtzeitig voneinander getrennt werden, bevor sich die Wurzeln verflechten. Die Handhabung muss sehr behutsam erfolgen, damit die Keimlinge nicht beschädigt werden.
Man kann die Samen auch zuerst im Wasser oder in feuchter Watte vorkeimen lassen und sie dann ins Substrat setzen. Das bedeutet jedoch mehr Manipulation – und somit ein höheres Risiko, das Saatgut zu beschädigen. Die Keimrate beträgt nie 100 %, daher ist es ratsam, mehrere Samen gleichzeitig zu setzen.
Diskussion (Tipp aus der Praxis): Guten Tag, aus langjähriger Erfahrung keime ich Samen folgendermaßen:
Ich befeuchte zwei Wattepads vollständig und lege den Samen dazwischen. Die befeuchteten Pads mit dem Samen platziere ich auf einem Schraubglasdeckel und stelle diesen auf die Fensterbank. Wichtig ist, dass das Pad immer feucht bleibt – es darf nicht austrocknen.
Nach ein paar Tagen keimt der Samen, und ich pflanze ihn in einen kleinen Blumentopf, etwa 5 cm tief unter die Oberfläche. Beim Gießen muss man aufpassen, dass der Samen nicht ausgeschwemmt wird.
Frage: Ich möchte Hanf ausschließlich zu medizinischen Zwecken anbauen. Mich interessiert, ob CBD-Sorten wirklich vollständig THC-frei sind, und wofür sie aus medizinischer Sicht nützlich sein können. Ich leide saisonal unter Ekzemen, hatte früher von einem Freund eine Hanfsalbe – die hat mir geholfen, und ich würde gerne meine eigene herstellen.
Antwort: Guten Tag, laut aktueller Studien kann CBD bei der Behandlung folgender Erkrankungen positiv wirken:
- Angststörungen & posttraumatische Belastungsstörung
- Schizophrenie
- Epilepsie
- Krebs
- Diabetes
- Fettleibigkeit
- Nervenerkrankungen
- Dystonie & Dyskinesien
- Suchterkrankungen
- Übelkeit & Erbrechen
- Alzheimer
- Ischämie
- Entzündungen
- Gelbsucht
- Hirn- und Leberschäden
- Sepsis
- Hauterkrankungen
- Allergien & Asthma
- Schlafstörungen
Samen medizinischer Hanfsorten enthalten immer zumindest Spuren von THC. Ohne THC geht es eigentlich nicht – zumindest wenn man von der ganzen Pflanze spricht. Medizinische Hanfpflanzen oder deren Samen sind genetisch so gezüchtet, dass sie unter 0,2 % oder 0,3 % THC enthalten. Diese Menge ist gesetzlich erlaubt und macht Produkte wie Öle oder Salben nicht psychoaktiv – man kann damit z. B. auch noch Auto fahren.
Quellen:
https://www.bundesgesundheitsministerium.de